Das Gesundheitswesen erkennt zunehmend, dass es bei der Sorge um kranke, pflegebedürftige und behinderte Menschen wesentlich ist, neben der physischen, sozialen und psychischen Ebene auch die spirituelle Seite des Menschen zu berücksichtigen.
Spiritualität (von lat. „spiritus“: Geist, Atem, Wind) wird in den Gesundheitswissenschaften als Breitbandbegriff gebraucht, der überkonfessionell und interreligiös offen ist. Mit anderen Worten: Unter Spiritualität kann die persönliche Religiosität innerhalb einer Glaubensgemeinschaft verstanden werden, aber auch eine Weltanschauung ohne institutionelle Bindung.
Spiritual Care ist die gemeinsame Sorge von Medizin, Pflege, Psychotherapie und anderen Gesundheitsberufen für die Spiritualität kranker Menschen, aber auch für die eigene Spiritualität.
Spiritual Care ist somit auch ein Angebot für die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen, um an den komplexen Herausforderungen nicht zu scheitern, sondern trotz aller Probleme Spaß und Freude am Beruf zu haben.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Auseinandersetzung mit der eigenen Spiritualität für alle AkteurInnen im Klinikalltag von großer Bedeutung ist. Daher biete ich für Mitarbeitende der KHWE ab April 2023 einen neuen Kurs mit dem Titel „Spiritual Care – Eine Ressource für Mitarbeitende im Gesundheitswesen“ an.
Auch bei der Begleitung von einzelnen Personen werden Elemente des Spiritual Care bedeutsam. Insbesondere bei den Themen
- Abschiede von Menschen und Träumen
- Versöhnung und Vergebung
- Sinn- und Identitätsfragen
können existenzielle, religiöse und spirituelle Ressourcen eine besondere Rolle spielen.